11.11.2021 - Palästinensische Friedensvermittlerin wieder an der Welserschule
Nach zweijähriger Corona-Pause gab es wieder eine Premiere:
Sumaya Farhat-Naser, die Trägerin des Augsburger Friedenspreises 2000, palästinensische Friedensvermittlerin, christliche Menschenrechtsaktivistin, Biologieprofessorin und langjähriger Gast an unserer Schule, konnte uns wieder besuchen.
Die Klassen DM 10A, DM 11A und BM 11C bereiteten den Besuch vor, beschäftigten sich in Religion und Ethik mit dem Nahostkonflikt und sammelten viele Fragen und Impulse für die Begegnung. Für viele Schüler/innen war die Thematik völlig neu, dementsprechend interessiert folgten sie auch dem sehr anschaulichen, mit vielen konkreten persönlichen Erlebnissen bereicherten Vortrag.
Die politische Perspektive fiel dabei recht ernüchternd aus. Hier einige Beispiele:
- Auch von den neuen Regierungskonstellationen fehlen konstruktive Impulse für ein friedliches Miteinander von Israelis und Palästinensern.
- Viele verschiedene Seiten verdienen oder profitieren davon, dass ein friedliches Zusammenleben blockiert wird.
- Persönliche Kontakte, zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Israelis und Palästinensern, die zum Abbau von Vorurteilen und Hass beitragen könnten, werden unterbunden oder sehr erschwert.
- Gelder, die für den Aufbau in den Palästinensergebieten international bereitgestellt sind, können wegen israelischer Bürokratiehürden nicht abgerufen werden, so dass der Armut der Bevölkerung kaum begegnet werden kann.
Nachhaltig beeindruckt zeigten sich unsere Schüler/inne vom unermüdlichen Einsatz des Gastes für ein friedliches Miteinander verschiedener Menschen, Kulturen und Religionen – gerade trotz ständiger Rückschläge. Sumaya Farhat-Naser nannte dazu ihre Grundsätze, die sie auch uns für den Alltag mit auf den Weg gab:
- Jeder Mensch ist anders als jede/r Andere
- Jeder Mensch ist einmalig und
- trägt einen grundsätzlich positiven Kern in sich, den er zum Leuchten bringen kann und soll.
- Jede/r trägt in sich eine Lebensaufgabe für ein friedliches Miteinander und eine Botschaft für die Welt und die anderen Menschen!
Die Ergebnisse der Nachbesprechung der Veranstaltung bringen diese beiden Äußerungen eindrücklich auf den Punkt:
„Es ist wichtig, davon zu erfahren! Wir waren sehr überrascht, dass das Thema und die Probleme in der deutschen Presse kaum erwähnt werden, und wenn, dann nur kurz und ohne kritische Zusammenhänge, so dass man die Problematik letztlich gar nicht erkennt!“
„Dass wir in einer Demokratie leben dürfen, ist nicht selbstverständlich. Es ist wichtig, das zu schätzen und sich dafür einzusetzen!“